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Anni Kupper

Anni Kupper

„Wir versuchten eine die andere zu trösten und uns damit diese Bitternis unseres jungen Lebens zu erleichtern.“

Anni Kupper

Anni Kupper wurde 1929 im südlichen Kärnten geboren.
Ihre Familie gehörte dort zu der slowenischen Minderheitengruppe und lebte auf einem Bauernhof. Die ganze Familie unterstützte die slowenischen Partisan_innen, die sich im Wald versteckt hielten, mit Nahrungsmitteln. Nach einem Verrat verhaftete die Gestapo im November 1944 Anni Kupper, zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter. Sie wurden verhört und dann im nahe liegenden Gefängnis Ferlach inhaftiert. Die Schwester und die Mutter wurden nach einiger Zeit freigelassen. Ihr Vater wurde in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er ermordet wurde.

Anni Kupper wurde im Januar 1945 im Alter von 15 Jahren zusammen mit anderen slowenischen Mädchen und jungen Frauen ins KZ Uckermark deportiert. Nach einiger Zeit im Aufnahmeblock wurden die Mädchen und jungen Frauen auf die anderen Blocks verteilt. Die slowenischen Mädchen wurden im Lager Uckermark getrennt von den anderen Inhaftierten im sogenannten Sonderblock untergebracht.
Dort [im KZ Uckermark] herrschte große Disziplin und es gab viel Arbeit und nur wenig
Verplegung. Es war furchtbar für uns. In Uckermark war ich vom 25. Januar bis zum
19. April 1945
.“
Anni Kupper war zuerst zum Holzmachen im Wald eingeteilt. Später kam sie in die Kleiderkammer, in der die Privatsachen der Häftlinge aufbewahrt wurden. Überlebt hätte sie nur, sagt sie, weil sich die Mädchen gegenseitig trösteten und halfen.
Mitte April 1945 war das Lager Uckermark vor den herannahenden Truppen der Roten Armee zum größten Teil schon aufgelöst. Am 30. April wurde Anni Kupper nach einem gemeinsamen Marsch zusammen mit anderen Slowen_innen von den Aufseher_innen ohne Geld und Verplegung in der Nähe von Güstrow (Brandenburg) ihrem Schicksal überlassen.

Ende August 1945 kam Anni Kupper zurück nach Kärnten.
Anni Kupper hat geheiratet und drei Kinder bekommen, zwei von ihnen unterrich-
ten Slowenisch. Seit Mitte der 70er Jahre trefen sich die Slowen_innen, die zusammen in Uckermark waren, in regelmäßigen Abständen …
„Dann haben wir uns in Kärnten organisiert und sind wieder zusammengekommen.“

Anni Kupper starb am 10.12.2010

Ergänzung:

Erinnerungen der Anna Kupper – „Der Dreck auf der Kehrschaufel war abends in der Blutwurst“
Mit den PartisanInnen gegen das Dritte Reich: In ihrem Widerstandskampf gegen Hitler finden die PartisanInnen auch Unterstützung in der Bevölkerung: die 17-jährige Kärntner Slowenin Anna Kupper trägt Informationen weiter und organisiert Verpflegung für die WiderstandskämpferInnen. (Dauer: 38 min)

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